Aktuelles / Chronik

November 2023

Im Oktober bot ein österreichischer Hobbyfreund die Henschel DG13 Nr. 2153 zum Verkauf an. Sie wurde 1950 an das ALW in Husum für Bauarbeiten im Rahmen des Küstenschutzes geliefert. Nach ihrem aktiven Einsatz war sie jahrzehntelang im Freien ab- und zum Teil auch ausgestellt, was erhebliche Schäden an der Haube und den Blechteilen hervorgerufen hat. Das Innenleben darunter sieht dagegen vergleichsweise gut aus, was Hoffnung auf eine unproblematische Wiederinbetriebnahme macht, zumindest im Vergleich mit der Montania Type M Nr. 2801.
Die DG13 gehört wegen ihres kräftigen Henschel-LANOVA-Motors und ihrer vergleichsweise hohen Endgeschwindigkeit zu den beliebtesten Feldbahnloks ihrer Gewichts- bzw. Leistungklasse.


 

Mai 2023

Von einem italienischen Hobbyfreund kam im Frühjahr der Hinweis, dass in einer Baufirma im Raum Mailand noch eine originale und nahezu komplette Lok der O&K-Type M stehen würde. Bei einem Besuch konnte sie besichtigt und mehr in Erfahrung gebracht werden, u.a., dass es auch eine Lok des Typs LD2 in dieser Firma gegeben hatte. Norditalien war schon von jeher eine starke Region, was den Verkauf von Montania-Loks betraf. Schließlich wurden auch viele von ihnen in der "verlängerten Werkbank" in Mailand montiert. Nach einer typisch italienischen "Verhandlung" mit dem Bauunternehmer wurde man sich einig und die Lok konnte - dank ihres geringen Gewichtes - auf dem Anhänger die (Heim-)Reise antreten. Die Maschine hat vermutlich über 60 Jahre im Freien gestanden, was einer echten "Montania" aber nicht allzuviel auszumachen scheint. Der fehlende Zündmagnet lässt sich ersetzen. Für eine der fehlenden Haubentüren liegt ein Original-Ersatzteil vor, die zweite wurde bereits neu gelasert. Die Baunummer ist die 2801 mit dem Baujahr 1928.
Auffallend sind mehrere Einschusslöcher von Gewehrmunition in der Haube und im Gewichtskasten sowie ein großer Splittereinschlag im hinteren Puffer, der nachträglich geflickt wurde. Die Baufirma befand sich während des Krieges in einem Bereich, wo Bomben fielen und wo offensichtlich auch gekämpft wurde.
Ein schöner Kontrast zwischen zwei O&K-Produkten entstand direkt neben einem mächtigen Radlader auf dem Werkhof der Baufirma. O&K-Baumaschinen sind auch heute, viele Jahre nach deren Produktionseinstellung, in Italien immer noch sehr beliebt.
Nach Überquerung des Brenners wurde ein Tankstopp eingelegt, bei dem der Tankwart direkt fragte, was für eine Lokomotive man da wohl auf dem Anhänger hätte. Er hatte das Teil sofort als Lok erkannt, obwohl es doch eher wie ein Traktor aussieht.

 

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