Aktuelles / Chronik
Dezember 2020
Die MD2 Nr. 12005 hatte Radsätze,
deren Abnutzung eine Neuprofilierung empfehlenswert erscheinen
ließ. Allerdings war nicht zu erwarten, dass die Laufflächen
der Hartgussräder im Laufe ihres Einsatzes derart hart "geschmiedet"
wurden. Vielleicht war auch die kriegsbedingte Materialqualität
ein Grund dafür, dass die Dreher der MALOWA keine wahre Freude
bei der Arbeit empfanden. Anfänglich sprang das Material
während der Bearbeitung in Stücken ab. Ähnliches
war schon einmal bei einer RL1a aufgetreten. Die Qualität
dieser Räder wurde von O&K in der Werbung zwar extra
hervorgehoben, aber Bandagenräder waren eben teurer, wenngleich
wesentlich einfacher instandzuhalten. Die bearbeiteten Achsen
konnten nun vor dem Jahreswechsel noch abgeholt werden. Die Räder
der RL2 Nr. 3391 werden voraussichtlich wesentlich weniger
Probleme bereiten.
November 2020
Eine der frühesten Loks der Sammlung
befand sich noch immer als Gast beim Feldbahnmuseum Herrenleite,
die Ns1 Nr. 247426, eine recht originell an den Einsatz
in einem Tunnel angepasste Maschine mit Junkers-HK65-Motor. Vorgesehen
war, die Lok auf der dort geplanten 500mm-Strecke einzusetzen.
Da sich dieses Vorhaben wegen anderer, wichtigerer Projekte wohl
noch einige Zeit verzögern wird, wurde sie nun nach Glossen
geholt und wird hier auf 600mm umgespurt. Die Ns1 stand inzwischen
viele Jahre gut geschützt in einem Abstellraum ohne Gleisanschluss,
was für den Abtransport einige feldbahnmäßige
Anstrengungen erforderte. Nach erfolglosen Versuchen mit dem auf
der feuchten Wiese durchdrehenden Gabelstapler namens "Gabi"
bot es sich an, die Maschine mit einer Akkulok und einem langen
Seil auf den passend positionierten Tandemachsanhänger zu
ziehen. Das Schleppen nach Glossen übernahm dann der Q5 eines
Vereinsfreundes, der damit offenbar keine Mühe hatte. Ein
wenig Rangierarbeit war noch nötig, um den Anhänger
samt Lok am Bestimmungsort unter den Kran zu bringen. Das Zeitverhältnis
von Beladen und Entladen lag bei ca. 4 zu 1. Dank der Hilfsbereitschaft
der Freunde von der HFD war die ganze Aktion am Ende ein voller
Erfolg.
Oktober 2020
Die RL1c Nr. 8216 wurde in 750mm
Spurweite geliefert und war ihr Arbeitsleben lang auch so im Einsatz.
Sie musste daher auf 600mm umgespurt werden. Die Achsen wurden
vor einigen Jahren bei der MALOWA umgepresst und neu profiliert.
Dabei wurde auch eine gebrochene Radscheibe gegen ein ehemaliges
SCHÖMA-Rad getauscht, was bei Erdarbeiten im Glossener Vereinsgelände
gefunden wurde. Schon lange bestand der Wunsch, die Lok einzuachsen,
nur gab es immer dringendere Arbeiten, zumal die Maschine auf
einem nicht benötigten Flachwagen auf einem gleichfalls nicht
benötigten Schuppengleis stand. Da störten auch die
beiden Achsen in einer Werkstattecke wenig. Im Rahmen von Auf-
und Umräumarbeiten bot sich nun an, die Lok aus ihrem Versteck
zu holen und wieder auf ihre Füße zu stellen. Die Achslager
waren in einem Torfbahn-typischen Zustand (So lange sich die Lok
noch bewegt, gibt es keinen Handlungsbedarf!) wurden aufgearbeitet
und erhielten neue Lagerschalen mit Kissenschmierung. Das Bremsgestänge
muss Dank durchdachter O&K-Konstruktion nur umgesteckt werden.
Andere Hersteller verfügten nicht über solches know
how... Die restlichen Arbeiten werden noch einige Zeit in Anspruch
nehmen, aber zumindest das Fabrikschild ziert schon wieder die
Rückwand.
Mai 2020
Die RL2 Nr. 3391 aus Carturo stand
immer noch auf Ihren 750mm-Füßen und wartete auf die
Umspurung der Achsen. Nun fand sich die Gelegenheit dazu, die
auch gleich noch zur Demontage verschiedener, nachträglicher
Anbauten genutzt wurde. Die Lok war gemeinsam mit der RL4 Nr.
20028 bei einer Kiesbahn im Einsatz und wurde wie diese für
ihren offenbar anspruchsvollen Dienst mit einem italienischen
5-Zylinder-Dieselmotor mit Vierventiltechnik nachgerüstet,
der geschätzt die fünffache Leistung des alten Montania-Aggregates
hatte. Leider ist über diesen interessanten Motor des renommierten
Herstellers VM nichts mehr in Erfahrung zu bringen.
Die
Motorhaube wurde verlängert und erhöht, außerdem
sind zusätzliche Gewichte auf dem Rahmen und an den Pufferplatten
angebracht. Die offenbar ungemütlichen Winter in Norditalien
führten zum Schließen des Führerhauses mit Schiebefenstern
und Türen. Für eine bessere Streckensicht waren dessen
Dach und Boden erhöht worden. Auch wurde die Sandanlage zu
einer Spurkranzschmierung umgebaut, man hatte bei der Kiesbahn
wohl weniger Probleme mit fehlender Adhäsion, dafür
aber umso mehr mit dem Verschleiß der Radreifen. All diese
Änderungen werden zurückgebaut und die Lok erhält
einen Zweizylinder-V-Motor vom Typ 16V2, wie er nach 1945 von
O&K als Umrüstsatz zur Modernisierung für Loks u.a.
dieses Typs angeboten wurde. Die Achsen haben noch gut erhaltene
Laufflächen, aber einseitig spitz gefahrene Spurkränze,
bedürfen also neben dem Umpressen auch der Neuprofilierung.
Die Ketten sind trotz der langen Standzeit noch voll beweglich
und in sehr gutem Zustand und auch die Federn zeigen keine Ermüdung.
Auch die Achslager sind tipp topp und gut geschmiert, was auf
eine aufmerksame Werkstatt in Carturo schließen lässt.
März 2020
Die Montania-Lok vom Typ L180 Nr. 1361
wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. Das ist willkommener Anlass,
sie wieder in Betrieb zu nehmen, nachdem in den zurückliegenden
Jahren eine ganze Reihe von vorbereitenden Arbeiten dafür
erfolgten. So wurden z.B. das Fahrwerk komplett restauriert sowie
Motor- und Getriebeteile neu gefertigt.
Als nächster
Schritt musste nun eine neue Rückwand gebaut werden. Die
vorhandene war durch die jahrzehntelange Abstellzeit im Stollen
so stark korrodiert, dass eine Verwendung auch nur von Einzelteilen
nicht mehr möglich war.
Der Neubau erwies
sich als komplizierter denn gedacht, was schon sich schon bei
der heute kaum noch verwendeten Niettechnik zeigte. Um hinsichtlich
der Kopfgrößen dem historischen Vorbild zu entsprechen,
mussten 7mm starke Stahlniete verwendet werden. Für diese
gibt es aber keine passenden "Schummelschrauben", d.h.
hier hieß es wirklich zu nieten und vorher die kaum noch
gehandelten Niete zu beschaffen. Das gelang mit Hilfe einer befreundeten
"Lokwerkstatt" aus Schmölln.
Die
Blechplatten waren schon vor Längerem auf Maß geschnitten
und lagen bereit zur Montage. Die Winkel wurden nach Bedarf zugeschnitten
und sofort verarbeitet. Alle Positionen der Nietlöcher wurden
von den Teilen der alten Rückwand auf die Neuteile übertragen.
Auch die chrakteristischen Griffkugeln lagen schon
montagefertig im Regal. Für das eichene Sitzbrett mit Klappe
für den Werkzeugkasten dienten Fotos einer in der Schweiz
erhaltenen "Montania" als Vorbild.
Damit
die Lok wieder eine Identität bekommt, wurde das von "den
Budes" erstklassig nachgegossene Nummernschild vorbildgemäß
an der Rückwandseite montiert.
Eine bei Ebay
"geschossene" Karbidleuchte kommt den Originallampen
recht nahe. Sie stammt aus einer Leipziger Firma und wurde 1957
für die Deutsche Reichsbahn gefertigt.
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