Dezember 2012
Nach einem Hinweis durch einen befreundeten
Feldbahner ergab sich die Gelegenheit, einen dem Original entsprechenden
Motor für die Deutz MLH415 Nr. 11000 bei ebay Kleinanzeigen
zu kaufen. Leider wusste der Verkäufer selbst nicht genau,
ob es sich um einen MAH514 oder 516 handelt und extra zur Diagnose
einmal quer durch Deutschland zu fahren, erschien als zuviel Aufwand.
Also galt das Prinzip Hoffnung bzw. eine Wahrscheinlichkeit von
50%. Und wie in solchen Fällen oft: es war ein 516er und
also nicht nutzbar für die Lok. Allerdings ist der Motor
in einem sehr guten Zustand und montiert auf einem Original-Fahrwerk,
mit dem er als "Lokomobile" z.B. auf einem Bauernhof
an seinen jeweiligen Einsatzort bewegt werden konnte. Es wäre
also direkt ein Frevel, ihn von diesem zu trennen, so dass er
als funktionsfähiges Schaustück erhalten bleibt und
schon im kommenden September bei einem Oldtimertreffen vorgeführt
werden kann.
Nur wenige Wochen später stand
ein wirklicher MAH514 bei ebay zur Versteigerung, Baujahr 1932,
mit Frachtbrief und Ersatzteilverzeichnis, eine seltene Gelegenheit.
Er war über viele Jahrzehnte als stationärer Antrieb
auf einem Bauhof im Einsatz, dabei aber offensichtlich wenig gelaufen.
Sehr unerfreulich war der Umgang der Spedition mit diesem "Stückgut",
denn der Motor kam - nahezu auf dem Kopf liegend - ungesichert
auf einer Palette an. Glücklicherweise sind aber ernsthafte
Beschädingungen ausgeblieben, da die Konstruktion doch sehr
robust ist. Nun kann bei passender Gelegenheit die Montage auf
der Lok erfolgen, die inzwischen auch ihr Fabrikschild wieder
trägt.
November 2012
Zum Hobby gehört immer auch etwas
Glück. Dadurch wird manches einfacher, anderes überhaupt
erst möglich. Im September wurde bekannt, dass Anfang Oktober
in der Nähe von Southampton die "Durley Light Railway"
versteigert wird, nachdem ihr Besitzer Barry Curl zu Anfang des
Jahres verstorben war. Im Auktionskatalog fand sich neben der
betriebsfähigen Montania RL3 Nr. 20777 auch
der Motor und das Getriebe einer weiteren Lok dieses Typs. Das
führte zum sofortigen Entschluss, an der Auktion teilzunehmen.
Abgesehen davon, dass so eine Veranstaltung sehr interessant ist,
konnte man dabei auch die britische Mentalität gut studieren.
Ganz nebenbei wurden die deutschen Gäste bzw. Bieter sehr
freundlich aufgenommen. Nachdem die 20777 für eine
vergleichweise hohe Summe (deutlich mehr als eine gleichfalls
versteigerte Brigadelok) den Besitzer wechselte, fand sich für
die Ersatzteile kein weiterer Interessent, so dass sie für
einen fairen Preis erworben werden konnten. Die Verladung und
der Transport nach Deutschland gestaltete sich nicht ganz einfach,
denn besonders das Getriebe ist schwer und umfänglich. Die
britischen Freunde um Bob Millard zeigten aber hohes Engagement
dabei, alles in eine große, selbst gebaute Holzkiste zu
packen. Nach über einem Monat kam die Sendung wohlbehalten
in Glossen an und der Motor wurde sofort auf die RL3 20787
montiert. Zusammen mit den Teilen der defekten, vorhandenen
Motors wird die Reparatur zwar nicht einfach, aber überschaubar.
Auch die verschlissene Schaltklaue im Getriebe kann mit den neuen
Teilen ersetzt werden.
September 2012
Da die Räder der L180 Nr. 1381
bei einer Fachfirma aufgerbeitet werden müssen, bot es sich
an, die Achsen der RL1c Grube Nr. 7669 gleich mit auszubauen,
da deren Radlaufflächen gleichfalls sehr verschlissen sind.
Hier aber - im Unterschied zur Benzollok - nicht durch Korrosion,
sondern durch übermäßige Abnutzung. Nebenbei stellte
sich heraus, das die RL1c in Grubenausführung die
gleiche Federung wie die MD1 hat: zwei Evolutferdern an
der Vorder- und zwei Gummiklötze an der Hinterachse.
Es geht weiter mit der L180 Nr.
1361. Der Rahmen und die Achsen wurden sandgestrahlt und grundiert.
Der Tandemachsanhänger war mit dem Rahmen gut ausgelastet.
Er musste aber nur wenige Kilometer damit fahren. Als nächstes
müssen die Achsen zum Auftragsschweißen und Überdrehen,
da die Räder durch die Grubenwässer teilweise stark
erodiert sind.
August 2012
Noch vor dem Winter sollte der Rahmen
der L180 Nr. 1361 gestrahlt und grundiert werden, um in
der Werkstatt weiter bearbeitet werden zu können. Dazu wurden
Motor, Getriebe und Rückwand demontiert und der Rahmen auf
den Kopf gedreht. Damit wurde es möglich, die Achsen und
die Blindwelle auszubauen.
Juli 2012
Ein weiterer, erfreulicher Neuzugang ist
eine kleine Montania-Grubenlok des Typs RL1c (Nr. 7669).
Sie stammt aus dem nordfranzösischen Kohlerevier in der Nähe
des Ärmelkanals und verdankt ihr Überleben wohl der
Tatsache, dass sie noch zu Betriebszeiten des Schachtes in der
Mitte der sechziger Jahre an eine örtliche Ziegelei abgegeben
wurde. Die Maschine ist bis auf das fehlende Dach - man hat es
sicher zur Arbeitserleichterung in der Ziegelei entfernt - und
die fehlenden Seitenbleche der Motorverkleidung weitgehend komplett.
Die Einfülltrichter der Sandstreuer sind nicht mehr original
und müssen getauscht werden. Außerdem sind die Laufflächen
der Räder stark eingefahren und bedürfen des Aufschweißens.
Der Motor dreht sich und hat Kompression. Beachtenswert sind der
Umstand, dass der Achsstand bei einer Gesamtlänge der Lok
von über 2m nur 60cm beträgt und eine ganze Reihe weiterer,
der gedrängten Grubenbauart geschuldete Details wie z.B.
der Innenrahmen, das hochgelegte Handrad für die Gangschaltung
und der große Abgaswäscher.
Die Reparatur
des Kronenrades zum Antrieb des Reglers in der L180 Nr. 1361
ließ sich nicht wie geplant durch Metallauftragen und Nachfräsen
der Zähne ausführen. Die Technik des Stoßens von
Zahnradzähnen steht heute nicht mehr zur Verfügung und
gefräste Zähne passen nicht zu gestoßenen. Das
bedeutete, ein komplettes Kronen-Kegelradpaar herstellen zu lassen,
als Einzelfertigung kein ganz billiges, aber optisch erfreuliches
Vergnügen.
Als Ersatz für das zwar vorhandene,
aber nicht originale Lüfterrad der LD2 Nr. 5175 wurde
ein vorhandenes, beschädigtes Lüfterrad durch Nachgießen
der fehlenden Flügel und Anschweißen derselben repariert.
Nun müssen nur noch die Nähte mit der Fächerscheibe
geglättet und das fertige Rad ausgewuchtet werden.
April 2012
Durch glücklichen Zufall konnten
zwei "neue" Lokomotiven von Montania Nordhausen für
die Sammlung erworben werden, beide vom Typ LD2, jedoch
eine Feldbahn- und eine Grubenlok. Die Feldbahnlok mit dem frühen
Baujahr 1933 stand über viele Jahre teildemontiert im Freien
beim Vorbesitzer, verfügt aber dennoch über eine recht
gute Substanz. Fehlteile können von einem mit gekauften Ersatzteilspender
ergänzt werden. Auch die Grubenmaschine stand nicht unter
einem Dach, ist aber auf Grund der sehr robusten Konstruktion
nicht witterungsanfällig. Die bereits vorhandene Gruben-LD2
ist zu einem befreundeten Sammler abgegeben worden, wo beide Loks
gemeinsam restauriert werden. Dadurch können die Maße
von fehlenden Teilen direkt jeweils an der anderen Lok abgenommen
werden, wo sie noch vorhanden sind.
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Januar 2012
Nach der erfolgreichen Montage der Laufbüchse
der L180 Nr.1361 hat auch die Kurbelwelle wieder
an ihren angestammten Platz zurück gefunden. Die Lager waren
in der letzten Betriebszeit der Lok offensichtlich nur sehr großzügig
angepasst worden, schlicht und einfach durch nicht ganz fest gezogene
Schrauben. Für die Sicherheit gab es ja Kontermuttern und
Splinte... D.h., dass nun doch noch etwas Aufwand zur genauen
Anpassung erforderlich ist. Nach Fertigstellung das Motors wird
auch das Getriebe noch genug Arbeit bieten.
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