Dezember 2014
Das Getriebe der M00A Nr. 126 war
auf den ersten Blick intakt und sollte eigentlich nicht aufgearbeitet
werden. Da aber die Simmerringe an der Abtriebswelle offensichtlich
ermüdet waren und dort Öl austrat, war eine Zerlegung
unumgänglich. Dabei zeigte sich, dass der motorseitige Mitnehmer
auf der Antriebswelle total ausgeschlagen war und auch der konische
Sitz auf der Welle selbst nicht mehr reparabel. Das bedeutete
eine Neufertigung der - glücklicherweise nur kurzen - Welle
und des Sitzes in der Mitnehmerscheibe durch eine befreundete
Mechanikerfirma. Außerdem war es erforderlich, sämtliche
Kugellager im Getriebe zu tauschen, da sie alle ausgeschlagen
waren.
November 2014
Parallel zu den Arbeiten an ihrer jüngeren
Schwester gehen auch diejenigen an der L180 Nr. 1361 weiter.
Die LD2 Nr. 6331 ist hinsichtlich Gewicht und Leistung
als Nachfolgemodell der L180 anzusehen, was durch den liegenden
Motor noch unterstrichen wird, der sich bei Grubenloks einer großen
Beliebtheit erfreute.
Die Benzollok hatte ursprünglich
einen Schutzkasten um das Antriebszahnrad der Blindwelle. Leider
waren davon nur noch die Befestigungswinkel vorhanden, so dass
die Form neu entworfen werden musste, da sich auch in der Ersatzteilliste
keine Darstellung dazu fand. Ohne diesen Kasten besteht die Gefahr
der Beschädigung der Zahnräder durch vom Gleis "aufgelesene"
Steine oder Metallteile.
Nachdem alle Kurbelzapfen
auf Rädern und Blindwelle erneuert wurden, sind auch die
Lagerbüchsen in den Stangen nachbearbeitet oder nachgefertigt
worden. Die Mittelpunkte von Innen- und Außendurchmesser
der Büchsen sind nicht identisch, um Abweichungen in den
Stichmaßen durch Verdrehen ausgleichen zu können, was
im vorliegenden Fall aber nicht erforderlich war. Wegen dieser
konstruktiven Besonderheit musste die Bearbeitung aber durch einen
Fachbetrieb erfolgen. Erfreulicherweise ließen sich die
Stangen problemlos mit einem Gummihammer an ihre Positionen bringen.
Drehen lassen sie sich mit angemessenem Kraftaufwand auch.
Die schon länger bereit liegenden, hölzernen
Puffereinsätze wurden eingepasst und die Zughaken montiert.
Die dazu gehörigen Evolutfedern sind in Arbeit. Die umlaufenden,
starken Blechstreifen der Puffer sind übrigens aus Federstahl
und widersetzten sich erfolgreich allen Ausbeulversuchen mit der
3t-Stangenwinde.
Oktober 2014
Dank der tatkräftigen Hilfe eines
befreundeten Feldbahners beim Lackieren sind der Rahmen und die
Achsen der LD2 Nr. 6331 nun soweit, dass sie zusammen gebaut
werden können. Da die Lok - im Gegensatz zu ihrer letzten
Einsatzzeit - nun auch wieder kräftige Evolutfedern besitzt,
ist ausreichend Platz zwischen den Rädern und dem unter dem
Rahmen montierten Auspuffrohr. Als nächster Schritt kann
jetzt der Motor-Getriebe-Block in Angriff genommen werden.
August 2014
Die Radreifen der LD2 Nr.6331 wurden
auftragsgeschweißt und überdreht, so dass die Profile
einen korrekten Lauf der Lok im Gleis ermöglichen. Der Abgaswäscher
muss neu befestigt werden, um vorherigen Pfusch zu beseitigen.
Die sandgestrahlten Teile zeigen viele Gußlunker, die vor
dem Lackieren verspachtelt werden müssen.
Juli 2014
Schon seit 2001 steht auf der Seite von
Mauro Bottegal ein Artikel über die "hinterbliebenen"
Loks der Kiesbahn in Carturo. Ein Besuch vor Ort zeigte seinerzeit
vier unter einem großen Flugdach abgestellte Maschinen,
die RL2 Nr. 3391, die RL4 Nr. 20028 und die LD2
Nr. 10387 von O&K sowie eine Lok des amerikanischen
Herstellers Whitcomb. Wie Mauro feststellte, war der Zustand
Dank des Daches recht gut, trotz offensichtlich langer Abstellzeit.
An die Eigentümer, zwei sehr alte Brüder, war damals
nicht heran zu kommen und das Klingeln am Appartment des einen
von beiden in Padua brachte kein Ergebnis. Also wurden weitere
Bemühungen unterlassen. Bei jedem Aufenthalt in der Region
in den folgenden Jahren erfolgte aber ein Besuch bei den Maschinen,
was jedoch außer einem Verfall der Gebäude keine Veränderungen
erkennen ließ. Vor drei Jahren ergab sich durch Zufall ein
erster persönlicher Kontakt mit dem aktuellen Eigentümer,
der erklärte, außer einem alten Bagger nichts verkaufen
zu wollen. Der entscheidende Tipp kam über einen Jahre alten
Eintrag in einem italienischen Forum, wo auf den Kauf einer Feldbahnlok
verwiesen wurde. Das dazu gehörige Foto zeigte die RL2,
noch in Carturo! Also hieß es, wieder einmal nachschauen,
wie es dort aussieht. Glücklicherweise war nicht die RL2,
sondern die Whitcomb verkauft worden. Das bedeutete aber, dass
man nun wohl doch erwogen hatte, sich von den Loks zu trennen.
Durch einen weiteren Glücksumstand gelang es, in einer Gruppe
von Anwohnern einen jungen Mann ausfindig zu machen, der des Englischen
mächtig war und die Telefonnummer des Eigentümers in
Erfahrung bringen konnte. Dank der freundlichen, telefonischen
Hilfe einer Muttersprachlerin konnte der Verdacht erhärtet
werden, dass auch die "Montanias" zum Verkauf standen.
Der Rest war leicht gemacht, bis auf das Problem, unmittelbar
vor Beginn der großen Ferien in Italien einen freien LKW
zu bekommen.
Die Verladung geschah mit Hilfe einer örtlichen Kranfirma,
wohl einer der cleversten aus der ganzen Region, mit einem kleinen,
wendigen und starken (22t) "Zauberkran".
Allerdings fuhr er sich erstmal auf einer nassen Wiese fest (es
hatte in der letzten Zeit ordentlich geregnet), genau wie der
LKW, der ihn heraus ziehen wollte. Aber da gab es ja noch den
dicken Traktor, der eigentlich die Loks aus dem baufälligen
Schauer hätte schleppen sollen und dabei nicht die Spur einer
Chance hatte.
So sahen die Loks
vor Beginn aus. Sie schienen nur auf das Wachküssen zu warten.
Leider waren keine Prinzen anwesend. Allerdings sind in den letzten
Jahren neben dem schönen, großen Kühler der RL2
auch drei Seitenbleche verloren gegangen. Die Frontplatte der
RL2 und ein Seitenblech der RL4 fehlten schon 2001.
Mühsam muss der Bewuchs der
letzten Jahrzehnte entfernt werden.
Nun kann der Kran anheben und ziehen,
immer Stück für Stück mit dem Teleskop. Mit Hilfe
der Räder schafft er es nicht.
Und am Ende des zweiten, windschiefen
Schauers kann er die Lok heben. Die 8t der RL4 scheinen
für den Kran keine Last zu sein. Der Schauer drohte die ganze
Zeit über einzustürzen, durfte aber für die Aktion
nicht weggeschoben werden. Dann wäre das Baurecht dafür
verloren gegangen...
In
einer Art Prozession ging es dann zum LKW. Schließlich musste
jemand die Lok in der Spur halten. Das Positionieren auf selbigem
lief so ab, dass der LKW einfach rückwärts fuhr, während
die RL4 am Kran hängend still stand. Für den
Beobachter eine verwirrende Relativ-Bewegung.
Nun konnte die RL2 nach dem
gleichen Verfahren "gelupft" werden, wobei sie sich
im weichen Sandboden bedenklich schräg legte und eine tiefe
Furche hinterließ. Aber am Ende hing auch sie am Haken.
Die
LD2 musste erst "um die Ecke" gebracht werden,
um auf das "Hauptgleis" zu gelangen, für den Kran
bei der leichten Lok kein Problem. Am Kran ist sie schon fast
ein Spielzeug, verglichen mit den großen Schwestern. Der
Chef der Krantruppe war übrigens passend zu seiner Technik
von respektabler Gestalt. Und zum Schluss präsentierte sich
ein typenreiner Montania-Truck dem Betrachter. Er wurde später
noch mit einer MD2 komplettiert, für die der nötige
Platz freigelassen war.
Die
Lokomotiven waren seit dem Jahr 1968 unter dem Schleppdach abgestellt.
Während die RL2 und die LD2 die
Sammlung ergänzen, geht die RL4 an einen befreundeten
Sammler in Thüringen.
Durch
ein zufälliges, zeitliches Zusammentreffen konnte in Italien
eine weitere Montania-Lok erworben werden, die dort einst bei
einem Bauunternehmen im Einsatz stand. Es handelt sich um die
bislang bekannt letztgebaute Maschine des Typs MD2 aus
dem Jahr 1963, die noch mit dem ursprünglichen Motor (Reihen-Zweizylinder)
ausgestattet ist. Sie ist werksseitig mit einer elektrischen Anlage
und Anlasser versehen und wurde im Werk Sesto San Giovanni bei
Mailand montiert. Offensichtlich hatte sie von Beginn an eine
rote Lackierung, wie sie von O&K später für die
Baumaschinen verwendet wurde. Die Verladung mit einem Gabelstapler
war nicht ganz unproblematisch, so dass noch einige Freiwillige
zur "Auflastung" aufsteigen mussten. Mit dieser vierten
Lok war der LKW mit 23t voll ausgelastet.
Juni 2014
Der Rahmen und der Abgaswäscher der
M00A Nr. 126 sind fertig gestellt und auch die Haubenrückwand
mit Tank und Luftfilter sowie der Führersitz sind wieder
montiert.
April 2014
Die Arbeiten am Rahmen der M00A Nr.
126 gehen voran, so dass sie demnächst wieder auf ihre
"Füße" gestellt werden kann, wenn die Unterseite
abschließend lackiert wurde. Zuvor sind die völlig
zerbrochenen Federn gegen neue getauscht und die beiden fehlenden
Gewichte auf der linken Seite ersetzt worden. Eins der beiden
Gewichte unter dem Führerstand wurde wieder befestigt und
sämtliche Pufferschrauben ausgetauscht. Im letzten Einsatzbetrieb
der Lok war man offensichtlich der Ansicht, dass sich Gusspuffer
der Einfachheit halber besser anschweißen als anschrauben
lassen, ein Irrtum. Die Schweißraupen mussten mühsam
mit der Trennscheibe entfernt werden, soweit das sinnvoll machbar
war. Der Abgaswaschkasten wurde zum Schluss offenbar ohne Wasser
genutzt, dafür aber zur besseren Schalldämpfung mit
alten, zusammen geknüllten Zylinderkopfdichtungen gefüllt.
Februar 2014
Die LD2 Nr. 6331 in Grubenausführung
wird gemeinsam mit der vor einiger Zeit an einen Feldbahnfreund
abgegebenen, gleichfalls aus Frankreich stammenden, Gruben-LD2
restauriert, um fehlende Teile einfacher nachfertigen zu können.
Am Ende werden zwei sehr ähnliche, in Details allerdings
abweichende Loks des gleichen Typs entstehen, die eine in dieser
Form einmalige Doppeltraktion ermöglichen. Während der
Zerlegung zeigte sich, dass die Substanz der Maschine trotz einiger
äußerlicher Schäden und erheblichem Rostfraß
noch recht gut ist. So sind z.B. die Laufbüchse und die Lager
des Motors sowie die Achslager tadellos. Von den Tragfedern waren
allerdings nur noch Reste vorhanden und der Kühler benötigt
ein neues Gewebe. Das Element der Einspritzpumpe musste ausgetauscht
werden, der Düseneinsatz dagegen ließ sich aufarbeiten.
Die Kühlwasserpumpe war zerbrochen und alle Innenteile bis
auf das Schaufelrad mussten neu gefertigt werden. Die Achsen werden
auftragsgeschweißt und überdreht. Auch die Blechteile
der Haube müssen weitgehend neu gebaut werden. Die Seltenheit
der Lok rechtfertigt jedoch den Aufwand.
Januar 2014
Über die Feiertage ergab sich Dank
des Hinweises eines Feldbahnfreundes die Gelegenheit, die MD3
Nr. 11709 vom schwedischen Feldbahmuseum in Frövi zu
kaufen. Die Lok hatte zwar keinen Motor mehr, dieser wurde jedoch
vor einigen Jahren als Ersatzteilspender an das Feldbahnmuseum
Herrenleite abgegeben, da die dazu gehörigen Zylinderköpfe
in Schweden verloren gegangen waren. Zum Glück wurde der
Motor in Pirna nicht benötigt, da sich die dortige MD3 ohne
seine Hilfe restaurieren ließ. Da die benötigten Zylinderköpfe
bereits vorhanden sind, besteht nun die Möglichkeit, die
Lok wieder zu komplettieren. Bei dem Versuch, einen Tauschmotor
zu montieren, wurde die Motorhaube in Frövi demontiert und
nicht wieder zusammen gebaut. Die Gehäuseteile sind inkl.
Kühler jedoch alle noch vorhanden, müssen z.T. aber
noch abgeholt werden, Anlass genug für eine Reise nach Schweden
im Frühjahr. Die Substanz der Lok ist auf den ersten Blick
gut, Genaueres wird sich erst bei einer Demontage zeigen.