Dezember 2006
In
der schon fast endlosen Geschichte von der RL3 Nr. 20787 wird
ein neues und hoffentlich das vorerst auch letzte Kapitel aufgeschlagen:
die Lok steht ohne Vorderachse auf Schwellenstapeln in der Werkstatt.
Um das Zwängen der Treibstangen zu beseitigen, wurden im
Herbst die Achsabstände durch Beilagplatten an den Lagern
korrigiert. Als die Stangen wieder angebaut werden sollten, ging
das nur mit einer, bei der anderen standen die drei Kurbelzapfen
von Achsen und Blindwelle nicht in einer Linie, so dass man die
Stange vor der Montage hätte verbiegen müssen. Bei genauer
Betrachtung zeigte sich, dass die beiden Räder der Vorderachse
nicht genau 90° zueinander versetzt waren. Wodurch das entstanden
ist, kann man heute nur vermuten, vielleicht durch einen Stein,
der während der Fahrt seitlich unter die Stange gerollt ist.
Möglicherweise hat die Lok diesem Umstand ihr Überleben
bis heute zu verdanken, weil sie seinerzeit als betriebsuntauglich
abgestellt und nicht wie ihre Schwestern nach der Schließung
der ziegelei Anfang der siebziger Jahre verkauft und später
verschrottet wurde. Jedenfalls gilt es jetzt, ein Rad von der
Vorderachse abzudrücken und im genau richtigen Winkel wieder
zu montieren, eine nicht ganz leichte Aufgabe.
Leider
neigen die Evolut-Federn von O&K altersbedingt häufig
zum Brechen. Bislang habe ich als Ersatz Spiralfedern verwendet,
die für schwere Grubenhunte gedacht waren. Da die Federn
der Loks aber frei zu sehen sind, gab es schon lange die Idee,
neue nachfertigen zu lassen. Um einen günstigen Preis zu
erhalten, haben sich vier Besteller zusammengetan, damit eine
entsprechend große Zahl (30) von Federn gefertigt werden
konnte. Die Firma Bischoff
in Staßfurt hat eine ausgezeichnete Arbeit abgeliefert!
November 2006
Der heute auf der MD1 Nr. 10185
befindliche Motor war ursprünglich als Austauschmotor auf
der Type M montiert. Mit ihr gemeinsam hatte er ca. 30 Jahre auf
dem Grund eines stillgelegten Steinbruches gelegen. Vor dieser
"Verschrottung" hatte man noch den Zylinderkopf und
die Wasserpumpe demontiert. Diese Umstände waren dem Motor
wenig zuträglich und seine Wiederinbetriebnahme daher nicht
geplant. Dass änderte sich vorerst auch nicht, als die MD1
mit einem Tauschmotor in die Sammlung kam, da der fehlende Zylinderkopf
nicht ersetzbar war. Aber hartnäckiges Herumfragen führte
nach einigen Jahren dazu, dass ein Zylinderkopf gekauft werden
konnte. Die vorhandenen Anbauteile (Kipphebelbock und Düsenhalter)
von MD2 und RL1c passten aber nicht an den Kopf, der wahrscheinlich
noch von einer Type MD stammt. Nach längerem Herumrätseln,
wie das Problem zu lösen sei, wurde von einer Dresdner Spezialfirma
ein Adapter hergestellt, der Zylinderkopf und Zusatzteile passend
macht._
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Oktober 2006
Weil die die Restaurierung der Benzollok
L180 Nr. 1361 sehr aufwendig ist und einige Schwierigkeiten
vorhersehbar sind, gibt es dafür keinen festen Zeitplan.
Die Arbeiten erfolgen in kleinen Schritten und eher nebenbei.
Als erste Etappe auf diesem Weg wurde das Getriebe zerlegt und
instandgesetzt. Eine Scheibe, die beim Abdrücken zerbrach
und die Lagerbüchsen in zwei Zahnrädern wurden erneuert,
alle anderen Teile können weiter verwendet werden. Zur Aufarbeitung
des Lokrahmens ist das Getriebe später als Ganzes von der
Lok abnehmbar._
Mai 2006
Es gibt wieder einmal einen Neuzugang in der Sammlung: eine SCHÖMA Lo20 Nr. 1038. Sie sieht mit ihren Bullaugen-Fenstern ein wenig aus wie aus dem Trickfilmstudio. Interessant ist das Antriebskonzept mit Pendelachse und Cardan. Wenn die Lok von 890mm auf 600mm umgespurt sein wird, soll sie in Glossen zum Einsatz kommen, da sie den dort früher verwendeten DIEMA-Loks ähnlich ist.
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Februar 2006
Die französische RL1a Nr. 6281
war zwar nach der Reparatur des Motors wieder funktionsfähig,
neigte aber zum Ausgleisen und ließ sich von Hand nicht
schieben. Der Grund dafür war, dass die Laufflächen
der Räder stark eingelaufen waren. Damit ergaben sich unterschiedliche
Raddurchmesser, die ein starkes Zwängen der Kette zwischen
beiden Achsen zur Folge hatten. Als die Achsen ausgebaut waren,
stellte sich heraus, dass die Raudumfänge nur noch wenig
mit der idealen Kreisform gemeinsam hatten. Auf grund der extremen
Härte der Laufflächen (das Material wurde über
Jahrzehnte im Betrieb kaltgewalzt) musste erst mit der Trennscheibe
gearbeitet werden, bevor die Achsen auf die Drehmaschine konnten.
Die schrägen Rillen wurden mit einer besonders harten Schruppscheibe
wieder entfernt. Zum Teil wurden bis zu 15mm Material vom Radius
weggenommen. Glücklicherweise hatten die Konstrukteure genug
Reserven vorgesehen._