Aktuelles / Chronik
Dezember 2017
Passend zu Weihnachten konnte eine weitere
Lok des Typs MD2 in die Sammlung übernommen werden:
die Baunummer 12005 aus dem Jahr 1946. Sie kommt von der
Museumsbahn "Chemin de fer de Bon Repos", die neben
ihrem Meterspurmaterial auch über eine Anzahl von 600mm-Fahrzeugen
verfügt. Die Lok ist geschichtlich sehr interessant, da sie
zu den ersten, nach dem Krieg im Prager O&K-Werk noch unter
der Firmierung "MBA" gebauten Maschinen gehört.
Sie wurde über die Züricher O&K-Niederlassung an
einen Schweizer Kunden verkauft. Wie sie nach Frankreich kam,
ist noch nicht geklärt. Dort war sie offenbar gemeinsam mit
der RL1a Nr. 5643 im Einsatz, wie das identische Farbschema zeigt.
Die MD2 besitzt einen Slavia-Motor des Typs 2S115 mit 27 PS, der
einfach mit einem MBA-Rhombus "umgelabelt" wurde. Das
Auspuffrohr endet aus Platzgründen ohne Schalldämpfer
in der Motorhaube direkt nach oben und war offenbar lange Zeit
nicht abgedeckt, so dass erhebliche Wasserschäden entstanden
sind, die u.a. den Einbau neuer Laufbüchsen nach sich ziehen
werden. Ansonsten ist der Zustand der Lok recht gut, sogar die
Gangschaltungsspindel ist noch beweglich.
Oktober 2017
Am letzten Oktoberwochenende hatte wieder
einmal Peter Erk auf die Schortefeldbahn zum Herbsttreffen eingeladen.
Dabei fand die MD Nr. 5579 auf dem gut drei Kilometer langen
Rundkurs reichlich Gelegenheit, sich auszufahren. Sie läuft
trotz ihres beachtlichen Alters tadellos und mit wenig sichtbarem
Abgas.
Während des Treffens ergab sich auch
die Gelegenheit, das inzwischen komplettierte Druckluftventil
wieder in den Zylinderkopf der LD2 Nr. 6331 zu montieren.
Damit steht der Fertigstellung der Lok in den Wintermonaten nichts
mehr im Wege. Wie aus dem Vergleichsfoto ersichtlich, ist die
Kopie - wie so häufig - besser als das Original ausgefallen.
Anlässlich des 27. Internationalen
Feldbahntreffens war die MD2 Nr. 1633 zu Gast in Znin bei
der dortigen Museumseisenbahn, der Ausrichterin des Treffens.
Zusammen mit dem bekannten Museum in Wenecja ist die Strecke die
Heimat für den größten Teil der in Polen noch
existierenden 600mm-Fahrzeuge. Auch wenn die anwesenden Dampfloks
eindeutig die Publikumslieblinge waren, wurde auch den Diesel-Gastloks
erhebliche Aufmerksamkeit zuteil. Beim Fotoshooting - auch Fahrzeugparade
- im Stadtpark am See wurden sie jedenfalls gebührend beachtet.
August 2017
Die MD3 Nr. 11709 war 2014 in Schweden
gekauft worden - ohne Motor, aber in dem Wissen, dass sich dieser
bereits im Lande, nämlich beim Feldbahnmuseum Herrenleite
befand, wenngleich ohne Zylinderköpfe. Nun fand sich endlich
sowohl die Zeit als auch die Möglichkeit, die Maschine wieder
mit ihrem Motor zu "verheiraten". Mit Hilfe zweier langjähriger
Freunde von der HFD wurde der noch "im Lieferzustand"
auf einer Palette befindliche Motor zusammen mit der Lok unter
den Bockkran gebracht und danach montiert. Da die Lok sehr gedrängt
gebaut ist, musste die Motorverkleidung dazu fast völlig
demontiert werden. Nach dem Einbau kamen auch wieder drei Zylinderköpfe
an ihren Platz, wenn auch vorerst nur, um die Lok zu komplettieren.
Eine Wiederinbetriebnahme, die wegen des schlechten, äußeren
Zustandes auch eine Neulackierung umfasst, ist natürlich
geplant, aber nicht für heut und morgen. Wesentliche Teile
fehlen nun nicht mehr.
Juli 2017
Die RL1N Nr. 1369 wurde sozusagen
als Bausatz gekauft, d.h. sie war vom Vorbesitzer teilzerlegt
und in diesem Zustand aufbewahrt worden, warum auch immer. Nun
fand sich die Gelegenheit, die demontierten Teile wieder anzubauen.
Das betraf den Gewichtskasten, die Frontplatte mit Kühler,
den Tank mit Dieselleitung, die Rückwand und das Dach des
Vorbaus und den Sandkasten. Nach vorsichtigem Wackeln am Betriebshebel
und der Reglerstange und dem Einsatz von Kriechöl ließ
sich alles einwandfrei bewegen! Und das nach vielleicht 40 Jahren
unter einer Plane. Im Tank, dessen Ablasshahn beweglich und dicht
ist, befand sich noch kristallklarer Diesel.
Der
rote Baumaschinenlack ließ die Lok nach der Behandlung mit
OWATROL wie zu einem Löschzug gehörig erscheinen. Die
silbernen Schrauben dienten nur dem Zusammenbau und werden später
durch schwarze ersetzt, um das Gesamtbild nicht zu stören.
Der Rahmen, der Motor und das Getriebe müssen vor der weiteren
Behandlung erst gekärchert werden, was im beengten Schuppen
noch nicht möglich war.
März 2017
Die MD Nr. 5579 konnte in vergleichsweise
kurzer Zeit betriebsfähig restauriert werden. Dabei wurde
bewusst die "OWATROL-Methode" angewandt, um die noch
vorhandenen Farbreste zu erhalten, die sich am Rahmen und an der
Motorhaube zeigen. Die Seitenbleche konnten trotz starker Deformierungen
wieder weitgehend gerichtet werden. Offenbar hatte man seinerzeit
versucht, diesen "Schrott" mit dem Baggergreifer anzuheben...
Trotz der verbeulten Blechteile wirkte die Lok noch
recht gut erhalten. Das bestätigte sich u.a. dadurch, dass
der Motor nach einer intensiven Durchsicht und geduldigem und
vorsichtigem Anschleppen ansprang und sofort sauber und ohne "Sägen"
lief. Die nächsten Startversuche erfolgten dann schon mit
Kurbel und ohne jedes Problem. Man kann beim MD/MD1-Motor von
einer genialen Konstruktion sprechen. Kein vergleichbarer Motor
anderer Hersteller der Zeit ist so einfach und zweckmäßig
aufgebaut.
Das aus Messing gegossene "Montania"-Schild
an der Strinseite fällt bei dieser kleinen Lok natürlich
besonders auf.
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