November 2009

Auch wenn der bedachte Feldbahner einen lange Zeit nicht betriebenen Motor, dessen Zustand er zudem nicht kennt, eigentlich erst komplett zerlegen und untersuchen sollte, bevor er ihn wieder startet, so lässt sich doch solch guter Vorsatz in der Praxis kaum umsetzen. Denn wer kann schon damit leben, einen Neuzugang erst einmal in einer Ecke abzustellen, bis die Zeit zum großen Check gekommen ist. So war auch bei der LD2 die Neugier der Antrieb dazu, möglichst schnell zu wissen, ob sie sich aus eigener Kraft bewegt. Nachdem das festgerostete Auslassventil nach einigen durchaus herzhaften Hammerschlägen seinen Widerstand aufgab, wurden die Ventile überschliffen, sie haben übrigens flache (keine konischen) Sitze. Weiterhin wurden noch die Rostansätze an Kolbenboden und Zylinderkopf beseitigt und die Anlass-/Dekompressionseinrichtung gangbar gemacht. Nach dem Auffüllen von vorgewärmten Kühlwasser stand einem Problauf nun nichts mehr im Wege. Den Motor mit der Kurbel zu starten, erwies sich als Illusion, so das nur ein vorsichtiges Anschleppen in Frage kam. Dies ging allerdings auch nur, wenn parallel dazu mit der Kurbel gedreht wurde, war dann aber von sofortigem Erfolg gekrönt. Die verwendete Zündlunte tat dabei ein Übriges. Der Motor hat wunderbare, dunkelgrau-braune Wolken von sich gegeben und einen beeindruckenden Klang. Wenn die eingestellte Drehzahl erreicht ist, läuft er übrigens recht sauber. Dennoch bleibt für später noch genug Arbeit.

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Oktober 2009

Durch den Tipp eines Feldbahnfreundes kam eine Lokomotive in die Sammlung, die einen seit vielen Jahren gehegten Wunsch erfüllte: eine LD2 von O&K Montania. Und es ist keine "normale" Lok dieses Typs (die auch schon ein toller Zugang wäre), sondern die Grubenausführung, von der gerade einmal drei existierende Maschinen bekannt sind. Der Lok sieht man ihre Vergangenheit in einem Touristikpark deutlich an, die nachträglichen Ergänzungen wie das Führerhaus, die Rahmenverbreiterung und die Zusatzpuffer lassen sich aber problemlos entfernen. Um wieder eine richtige Gruben-LD2 daraus zu machen, muss ein neuer Abgaswäscher-Kasten gebaut und die Auspuffleitung dorthin verlegt werden. Die Farbgebung wird dann wieder schwarz für Rahmen und Fahrwerk und "O&K-grün" für die Aufbauten sein. Der Gesamtzustand der Maschine ist gut, auch wenn sie einige Jahre im Freien abgestellt war.

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Nachdem die oben genannten Teile rückgebaut sind, sieht die Lok ihrem ursprünglichen Erscheinungsbild schon wieder recht ähnlich. Auffallend ist die sehr gedrängte Bauart, um das für den Grubenbetrieb geforderte, schmale Lichtraumprofil zu erreichen. Auch wenn der Lokführer über den Luxus eines Fußhebels für die Drehzahlverstellung verfügte, so war er doch wenig zu beneiden: sein Sitzplatz war die Werkzeugkiste und auf dem Führerstand ging es sehr eng zu. Die erste Durchsicht der Maschine ergab zwar einerseits, dass sich der Motor anstandslos durchdrehen lässt, andererseits aber stand Wasser in der Auspuffanlage, was auf Grund des offen stehenden Auslassventils bis in den Zylinder vorgedrungen war. Nun galt es, den Zylinderkopf abzubauen, um sich ein genaues Bild machen zu können.

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Glücklicherweise befand sich der Kolben in der Stellung "O.T.", so dass das Wasser keinen größeren Schaden anrichten konnte. Kolbenboden und Zylinderkopf waren ordentlich angerostet, ließen sich aber mit vertretbarem Aufwand herrichten. Das Innere der Laufbüchse ist in einem Zustand, der einen Probelauf vertretbar erscheinen lässt. Mehr Probleme dürfte das Hauptlager der Kurbelwelle machen. Die Zylinderkopfdichtung dagegen sieht noch sehr gut aus. Bei näherer Betrachtung des Raumes unter der Motorhaube fand sich auch die Stelle, an der die Druckluftflasche für die Starteinrichtung der Lok montiert war und die Abtriebswelle der Steuerung, die dafür gesorgt hat, dass die Druckluft zum richtigen Zeitpunkt in den Motor kam. Natürlich besteht längerfristig das Ziel, diese Komponenten wieder zu ergänzen.

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April 2009

Dank der Hilfe von befreundeten Metallbauern konnte der Tank der L180 Nr. 1361 unter Verwendung der Originalarmaturen neu gebaut werden. Im Rohbau ist er nun fertig. Der vorhandene Tank konnte nicht weiter verwendet werden, was sich nach dem Sandstrahlen herausstellte. Er war in die Oberseite der Motorhaube eingelassen und auf Grund der Grubenwässer völlig korrodiert. Nun müssen noch die passenden Schrauben (DIN 607) zur Befestigung der Armaturen beschafft werden. Die Messingstutzen sind sehr massiv ausgeführt und für den rauhen Betrieb unter Tage ausgelegt.

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Januar 2009

Der nächste Schritt an der Benzollok ist geschafft: die Laufbüchse ist gezogen! Auf Grund der großen Kontaktfläche und der jahrzehntelangen Standzeit war die Büchse sehr fest im Motorgehäuse "eingewachsen". Selbst vier Entlastungsschnitte brachten keinen schnellen Erfolg, der Vorschlaghammer und zwei starke Gewindespindeln mussten her, um sie herauszubringen.

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