Dezember 2004

An der MD2 geht die Restaurierung zügig voran, man kann schon erahnen, wie die Maschine einmal aussah. Allerdings sind die tiefen Rostfraßstellen im Rahmen nicht mehr zu beseitigen. Sie zeugen davon, dass dieser "Schrott" Jahrzehnte unbeachtet und ungeschützt herumstand. Getriebe und Fahrwerk sind wieder voll funktionsfähig, jetzt müssen noch Motor und Verkleidung montiert werden. Die Bilder zeigen die Lok in Schwechat und im heutigen Zustand.

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Oktober 2004

Rechtzeitig zum Feldbahntreffen wurde die DEMAG ML15 Nr. 2419 soweit fertig, dass sie zeigen konnte, was in ihr steckt. Der Motor sprang beim ersten Startversuch nach vielleicht 40 Jahren Stillstand sofort an und läuft wie ein Uhrwerk! Die Rekonstruktion der Lok war ein echtes Gemeinschaftswerk der Feldbahnschuanlage Glossen e.V. Der Motor hat eine neue Laufbuchse, neue Ventile, neue Kolbenringe, eine neue Einspritzpumpe und einen fachkundig reparierten Kühler. Daneben wurde die durch Frost zersprengte Bodenwanne des Getriebs geschweißt und die verschlissene Dreistrahl-Einspritzdüse gegen eine fabrikneue ausgetauscht. Der Auspufftopf wurde in traditioneller Technik (Metalldrücken) nach dem Original neugefertigt. Der Erfolg gibt allen (in diesem Falle auch finanziell nicht unerheblichen) Mühen recht: der Motor läuft wunderbar gleichmäßig und die Lok hat dank ihrer Dreipunkt-Abfangung eine Super-Gleislage. Der Auspuff erzeugt übrigens hübsche Ringe. Allerdings ist die Maschine nichts für einen Dauerbetrieb als Lokführer: der Lärm auf dem Führerstand, verursacht durch Getriebe und Motor, ist erheblich und eigentlich nur mit Ohrschützern längere Zeit auszuhalten! Aber früher hat so etwas wohl keine Rolle gespielt, man hat schließlich ein high-tech-Produkt bedient.

 

 

 

 

 

 

September 2004

Nach kurzer, intensiver Instandsetzung hat die aus Frankreich stammende RL1a Nr. 6281 gezeigt, dass noch etwas in ihr steckt: sie rennt die Berge in Glossen nur so hinauf, und das nach vielleicht 40 Jahren Stillstand! Allerdings waren sowohl Motor als auch Getriebe in bedauernswertem Zustand. Das Getriebe war gänzlich ohne Öl und daher zum Teil festgerostet, ließ sich aber mit Geduld und leichtem Nachdruck wieder gangbar machen. Der Motor hatte sowohl im Kopf (herausgesprengte Gehäuseplatte) als auch im Zylindermantel (20cm langer Riß) schwere Frostschäden. Beides ließ sich jedoch mit Silikon und Druckschrauben (Kopf) vorerst reparieren. Schweißen wäre auch möglich, wird aber erst aktuell, wenn das Silikon nicht hält, was nach den ersten Fahrten nicht gleich zu erwarten steht. Die hohe Wärmebelastung beim Schweißen bringt auf das alte Materal zudem einem Wärmestreß, der vielleicht vermeidbar ist. Übrigens mussten auch die Evolut-Federn der Lok ausgetauscht werden, sie waren x-mal gebrochen und völlig zusammengedrückt. Das schien im letzten Betriebseinsatz der Lok allerdings keine Rolle gespielt zu haben... Auf dem Bild präsentiert sich die 6281 in der letzten Abendsonne und einer ordentlichen Rauchwolke. Der äußere Zustand ist wunderbar verrostet und soll so bleiben, allerdings stören die grünen Flecken einer offensichtlich darübergegossenen Farbbüchse etwas.

 

 

 

 

Juli 2004

Endlich hat die RL1c Nr. 9462 wieder ihr Dach: Auch wenn die Aufarbeitung der Lok noch nicht abgeschlossen ist, so zeigt sie sich doch äußerlich weitgehend komplett. Das Dach ist ein Originalteil, das von der RL1c Nr. 8048 stammt, die schon vor über 30 Jahren verschrottet wurde. Durch glückliche Umstände blieb es in einer Ziegelei erhalten und kann wieder seinem ursprünglichen Zweck dienen. Da sich kaum RL1c mit Dach erhalten haben und die vorhandene Maschine bei ihrer Auslieferung eines hatte, ist die Komplettierung besonders erfreulich. Nun kann man auch bei heißem Sonnenschein oder mäßigem Regen ganz gemütlich Lokfahren...

 

 

 

 

 

 

Juni 2004

Wie das Leben so spielt, während des Urlaubs kam eine weitere O&K-Montania in die Sammlung: eine MD2. Sie besitzt einen vebreiterten Rahmen, was darauf schließen läßt, daß sie ursprünglich für 750mm Spurweite (oder mehr) ausgeliefert wurde. Leider wird sich ihre Identität wohl nicht mehr feststellen lassen, da bis auf die Frontverkleidung der Motorhaube alle Blechteile fehlen. Einen Hinweis darauf, daß sie vielleicht im O&K-Werk Budapest montiert wurde, könnte der ungarische Kühler geben. Die Lok stand Jahrzehnte ungeschützt auf dem Gelände eines Wiener Baumaschinenhändlers, bevor sie an das Eisenbahnmuseum Schwechat ging, von dem sie im Tausch erworben wurde. Leider ist der gegenwärtige Gesamtzustand eine echte Herausforderung für jeden Feldbahnfreund!

 

April 2004

Und noch ein Neuzugang: Aus Frankreich konnte die RL1a Nr. 6281 erworben werden, die mit einem geschlossenen Motorvorbau den Übergang zur RL1c darstellt, auch wenn sie noch den 11PS-Motor besitzt. Die Maschine ist an einen Grubenbetrieb geliefert worden, war dort aber für übertägigen Einsatz bestimmt. Sie besitzt daher keine Grubenausrüstung. Trotz des stark verrosteten Äußeren ist die Lok in keinem schlechten Zustand, der Motor dreht, wenn auch noch widerwillig. Sitz und Bremshebel fehlen, können aber aus eigenen Beständen mit Originalteilen ersetzt werden. Die Lok ist ohne spätere Ergänzungen sehr authentisch und besitzt bemerkenswerte, sog. "Pufferplatten", die die Höhe der Puffer vergrößern, um sie für den Verschub der Grubenhunte tauglich zu machen.

 

 

 

 

März 2004

Neuzugänge: Durch glückliche Umstände konnte kürzlich eine der beliebten DEMAG ML15 (Nr. 2419) erworben werden. Das ist schon ein tolles Eisenschwein! Momentan ist die Aufarbeitung im vollen Gange, die Zeit als Spielplatzlok hat ihre Spuren hinterlassen. Dennoch gibt es Grund zur Hoffnung, daß die Lok zum Feldbahntreffen im Oktober funktionsfähig sein wird, eine neue Laufbüchse wird gerade gedreht...

 

 

 

 

 

Weiterhin kam die Deutz OMZ117 Nr. 11918 im Tausch gegen die Brandiser OME117 in die Sammlung. Sie ist eine recht frühe Bauart mit niedrigem Führerhaus und noch ohne den charakteristischen Luftfilter auf der Motorhaube. Die Druckluftanlasseinrichtung ist vollständig vorhanden. Auffallend ist die Ausführung der Gewichte und der Bleche an der Motorhaube, welche Originalteile sind. Auch diese Maschine bietet reichlich Arbeit, da sie längere Zeit auf einem Spielplatz stand und Kinder bekanntlich nahezu alles "kleinkriegen".

 

 

RL3 Nr. 20787: Diese Lok stellt immer noch eine Herausforderung dar! Mittlerweile ist zwar das Fahrwerk instand gesetzt und eine elektrische Ausrüstung hat sie auch wieder, was bedeutet, daß man vor dem Anlassen kein Krafttraining mehr absolvieren muß. Dennoch macht der Motor nach wie vor Schwierigkeiten: er läuft unrund bzw. ein Zylinder scheint manchmal gegen die Richtung zu zünden, was mit einem lauten Knall verbunden ist. Daher wird jetzt die über 60 Jahre alte Pumpe nun durch den Bosch-Dienst geprüft, so etwas können die heute noch! Besonderer Dank gilt der Firma MSM in Dresden, die an Hand der vorhandenen, sehr verschlissenen Originalteile neue Düsenstöcke hergestellt hat, die aussehen, als wären sie direkt aus dem O&K-Zentrallager geliefert worden. Selbst alle eingefrästen Beschriftungen sind vorhanden! Übrigens ist auch der fehlende Windflügel inklusive Lagerbock inzwischen neu gebaut und montiert worden.