Dezember 2008
Ab und an muss die Arbeit an der Benzollok
weitergeführt werden, will man vor dem Gesamtumfang nicht
kapitulieren. So steht "momentan" (was durchaus einen
längeren Zeitraum umfassen kann) die Reparatur des Motors
auf der Tagesordnung. Nachdem vor einigen Wochen die Schwungräder
demontiert und sicher eingelagert wurden, konnten nun die Regler-
und die Kurbelwelle abgebaut werden. Zweitere wiegt ca. 90kg und
es ist eine Herausforderung, wenn man sie alleine ohne Hilfe ausbaut.
Aber ein Ende kann man ja anheben... Auch der Kolben (33,4kg
Lebendgewicht inkl. Pleuelstange) ließ sich - wenn auch
nur mit Hilfe eines 10kg-Vorschlaghammers und einiger Holzklötze
- herausschlagen. Vom Kolbenboden abgesehen sieht er aus wie (fast)
neu. Als Nächstes muss nun noch die Laufbüchse gezogen
werden, angeruckt ist sie schon. Ein merkwürdiges Teil an
der Reglerwelle erwies sich als kleine Ölpumpe, die völlig
festgerostet war. Etwas Zuwendung führte dazu, dass sie wieder
vollständig funktioniert und in Zukunft den Kolben mit dem
nötigen Schmieröl versorgen kann. Die Bierflasche auf
den Bildern dient übrigens nur dem Größenvergleich
und ist bekanntermaßen derjenige Gegenstand, der in der
Werkstatt am schnellsten zur Hand ist :-)_
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Oktober 2008
Anfang des Monats fand bei der Historischen
Feldbahn Dresden in der Herrenleite bei Pirna eine O&K-Montania-Fahrzeugschau
statt. Anlass war der hundertste Jahrestag des Baus der ersten
Motorlokomotive dieses Herstellers in Nordhausen. Dabei ergab
sich die seltene Gelegenheit, 8 verschiedene "Montania"-Loktypen
in Betrieb sehen zu können. Unterstützt wurde die Veranstaltung
durch Gastlokomotiven. So bekamen die RL1a Nr. 6281, die
RL1c Nr. 9462 und die RL3 Nr. 20787 die Gelegenheit,
in der Herrenleite einige Runden für die Besucher zu drehen.
Die RL3 war zwar eindeutig der Publikumsliebling, bereitete
aber große Probleme, da die Dichtungen an den Düsenstöcken
nur für wenige Minuten dem Einspritzdruck standhielten. Erst
nachträglich gebohrte Löcher für den Lecktreibstoff
brachten Entspannung und damit die Lösung._
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Rechtzeitig zum Internationalen Feldbahntreffen
wurde die norwegische Fahrrad-Draisine fertiggestellt,
wenn auch erst einmal nur in der 600mm-Variante. Ein Problem der
Strecke in Ramsen
waren allerdings die unterschiedlich schweren Schienen resp. breiten
Schienenköpfe. Das Fahrrad ist für eine Kopfbreite von
40mm ausgelegt, die den bei Feldbahnen üblichen S18-Schienen
entspricht. Die Strecke der Stumpfwaldbahn verfügt aber nur
auf ca. einem Drittel ihrer Länge über derartiges Gleis,
so dass die Draisine die restlichen zwei Drittel mühsam auf
breiten Schienen geschoben werden musste, von denen sie ständig
abzurutschen drohte und dies auch tat. Dabei brach zu allem Übel
noch der Lenker einseitig ab, er wurde aber freundlicherweise
schon am Samstag früh vom Ramsener Lokomotivbauer Bernd Bormann
wieder hart gelötet.
September 2008
Anfang des Monats ergab sich eine günstige
Gelegenheit, die beiden Schwungräder der L180 Nr.
1361 zu demontieren. Das war auf Grund des großen Gewichtes
nur mit dem Kran möglich._
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August 2008
Auch die Restaurierung der RL1c Nr.
9462 ist weitgehend abgeschlossen. Der Motor lauft nach wie
vor tadellos und springt ohne Probleme an. Der Größenunterschied
zwischen RL1c und MD1 ist beachtlich.
Juli 2008
Die Aufarbeitung der MD1 Nr. 10185
geht nach über 13 Jahren ihrem Ende entgegen. Um prüfen
zu können, ob die Lok einwandfrei funktioniert, fand ein
"roll out" und eine Testfahrt auf nahezu den gesamten
50m Gleis im Garten statt, auch die vorhandene Weiche wurde mehrfach
befahren! Das Ergebnis war durchaus zufriedenstellend, der Motor
läuft sehr gleichmäßig, Getriebe und Bremse arbeiten
tadellos. Einen akustischen Eindruck ermöglicht ein Klick
hier. Auf dem dritten Bild ist gut
zu erkennen, wie ein Teil der Seitenwand des Schuppens weggeklappt
werden kann, um die Vorbeifahrt zu ermöglichen. Der nächste
Schritt ist nun der Transport der Maschine nach Glossen, wo sie
richtig "Auslauf" haben wird. Zum Abschluss noch ein
Bild der Lok im "Lieferzustand"._
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Die jahrelange Suche nach einem
adäquaten Ersatzmotor für die Type M Nr. 3196
wurde endlich von Erfolg gekrönt: ein 8PS-Benzinmotor des
Typs F3 von Conord wird der Lok in Zukunft die erforderliche Zugkraft
verleihen. Er ist zwar nicht ganz so massiv wie das O&K-Aggregat
ausgeführt, besitzt aber in seinem 50cm-Schwungrad einen
gleich großen Energiespeicher und verfügt über
ein halbes PS mehr. Der Motor springt problemlos an und läuft
mit dem Benzin, was sich noch im Tank befand. Es könnte nach
Aussage des Verkäufers 30 Jahre alt sein..._
Juni 2008
Da die OME117 Nr. 14773 in dem
Betrieb, aus dem sie stammt, eigentlich als Ersatzteispender gedacht
war, hatte man sie bereits um einige Teile erleichtert. So war
auch das Getriebe schon abgebaut. Glücklicherweise fand sich
ein passendes Getriebe beim Stöbern in einem Werkstattcontainer
unweit der Lok, welches mitgenommen werden konnte. Nach Jahren
getrennter Lagerung ergab sich nun die Gelegenheit, es wieder
auf der Maschine zu montieren. Vorher konnten auch die originale
und die nachgefertigte Feder an der Hinterachse eingesetzt werden.
Die eigentliche Restaurierung der Lok wird auf Grund anderer Projekte
momentan noch nicht in Angriff genommen._
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Mai 2008
Wenn einer eine Reise tut ... so kann
er nicht nur was erzählen, er kann auch etwas mitbringen!
Während des Besuches in Norwegen ist mir in einem Haufen
Schrott auf einem nahezu stillgelegten norwegischen Bahnhof ein
Schienenfahrrad aufgefallen. Auch wenn das dritte Rad fehlte,
war der Rest doch der Rettung und Aufarbeitung würdig. So
wurde alles Holz vom Metall getrennt und das Eisen ging auf die
Reise nach Deutschland. Die Sicherheitskontrolle beim Einschiffen
in Oslo konnte nichts Verdächtiges feststellen. Das Schienenfahrrad
oder besser gesagt die Draisine wird für eine variable Spurweite
wieder aufgebaut, primär natürlich für 60er Spur.
Eine Erweiterung auf 1435mm ist aber geplant, es gibt schließlich
genug stillgelegte Regelspurstrecken, auf denen man herumfahren
kann. Der hölzerne Rahmen wurde dank der Hilfe eines befreundeten
Tischlers aus Lärchenholz neu gebaut. Die norwegische Nationalfarbe
rotbraun für die Räder ist auch schon beschafft..._
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April 2008
Es gibt Neuigkeiten von der im Juni 2005
im Tausch gegen die Benzollok abgegebenen MD2. In ihrer
neuen Heimat Stord
in Norwegen haben die sehr engagierten Freunde des Museumsvereins
in den letzten Jahren nicht nur eine komplette Gleisanlage im
ehemaligen Grubengelände neu errichtet, sie haben auch das
Förderhaus der alten Schwefelkiesgrube für ihre Zwecke
nutzbar gemacht. Man kann dort u.a. den Maschinensatz und die
Schalttafel eines kleinen Wasserkraftwerkes besichtigen. Der nächste
Schritt in der Arbeit ist die Erschließung des Bergwerkes
für einen zukünftigen Besucherbetrieb. Dazu müssen
die seit ca. 50 Jahren still liegenden Stollen und Schächte
wieder zugänglich gemacht werden. Bei einem Besuch Anfang
April konnten die Erfolge der norwegischen Freunde bestaunt und
gewürdigt werden. Und in den letzten Tagen waren die Arbeiten
im Stollen soweit vorangekommen, dass die MD2 erstmals hineinfahren
konnte, wie die stimmungsvolle Aufnahme des Vereinsfreudnes Tor
Resser beweist.