Aktuelles / Chronik

April 2018

Die Demontage der Pleuel und Kolben der MD2 Nr. 12005 war wegen der speziellen Konstruktion des Slavia-Motors nur von unten möglich. D.h., der Motor muss ausgehoben und dann sein unterer Verschlussdeckel geöffnet werden, wenn man an die Pleuelmuttern herankommen will, eine wenig servicefreundliche Konstruktion. Aber mit Hilfe eines geeigneten Kettenzuges war die Demontage zwar aufwändig, aber unkompliziert. Besonders der Kolben aus dem zerfrorenen Zylinder sah auf den ersten Blick sehr bedenklich aus, zeigte sich nach der Reinigung aber in recht gutem Zustand.
Die Verbindungskette zwischen den beiden Lokachsen sieht nach Entfernung des anhaftenden Fett-Schmutzes aus, als ob sie gerade eingebaut worden wäre.

 

März 2018

Die MD2 Nr. 12005 soll in einem ersten Schritt mit vertretbarem Aufwand wieder betriebsfähig hergerichtet werden. Dazu mussten Motor und Getriebe, die beide komplett fest saßen, wieder beweglich gemacht werden. Die Konstruktion der Montania-Lokomotiven ist zwar auch aus heutiger Sicht recht servicefreundlich, das gilt aber nur, wenn sich alle Teile leicht bewegen lassen, wie das im normalen Betrieb voraus zu setzen ist. Wenn nicht, kann schon die Erreichbarkeit der Schrauben ein Problem darstellen.
Die Kolben aus den Laufbüchsen zu pressen, ließ sich mit Hilfe einer 10mm starken Blechplatte, den Zylinderkopfschrauben und etwas Geduld recht gut bewerkstelligen. Der Umstand, dass die jeweils andere Büchse aus ihrem Sitz im Motorgehäuse hoch gedrückt wurde, verhinderte einen Schaden an der Kurbelwelle. Die Büchsen weisen kaum Verschleiß auf, so dass eine nach "sauberhonen" wieder verwendbar ist, nur die andere ist auf Grund des Frostschadens natürlich Schrott. Sie wird aus Neumaterial (Sphäroguss) nachgedreht.
Beim Ablassen des Motoröls liefen erwartungsgemäß auch einige Liter Wasser heraus. Dass danach noch eine glitzernde Eisschicht das Kurbelgehäuse teilte, war eher nicht zu erwarten.
Die Ventilführungen sind auch in Ordnung, umso schwerer ließen sich die Ventile entfernen. Die beiden Auslassventile sind allerdings Beispiele für die Korrisionskraft von Wasser und Sauerstoff und mussten daher auftragsgeschweißt werden, um sie weiter nutzen zu können.
Das Getriebe zeigte leichte Rostspuren, da ein intelligenter Mensch auf die Idee gekommen war, dessen oberen Schaulochdeckel zu öffnen und neben das Loch zu legen (glücklicherweise war er aber noch vorhanden). Dadurch waren die beiden Kupplungskoni in ihren Glocken festgerostet. Nachdem die Demontage der Hauptwelle wegen der innigen, weil "vielschräubigen" Verbindung mit dem Schwungrad eine Herausforderung war, ließen sich die Kupplungen mit ein paar kräftigen (Durch-)Schlägen an den richtigen Stellen schnell wieder lösen. Da die Kugellager keinen Schaden genommen haben, wartet das Getriebe nun darauf, wieder in Aktion treten zu können.