Aktuelles / Chronik

Oktober 2021

Auch wenn es kein erklärtes Ziel ist, die Sammlung über den gegenwärtigen Umfang hinaus zu vergrößern, so kann sie doch durch Tausch weiter gestaltet werden. Auf diesem Wege kam eine MS131 von Jung dazu, die schon seit langem auf dem "Wunschzettel" stand, auch wenn sie nicht aus dem Hause Montania stammt. Aber die Sammlung verfolgt schon von Anfang an das Ziel, unterschiedliche Kunstruktionen bei Feldbahnloks zu zeigen, die von den einzelnen Herstellern gewählt wurden. Die "Badewanne" als früher Vertreter der Gattung war da natürlich von großem Interesse. Die Lok mit der Fabriknummer 4930 wurde im Jahr 1930 gebaut und über Robert Aebi in der Schweiz verkauft, an wen, ist noch zu erforschen. In Frage kommt ein Bauunternehmen in oder nahe Zürich. Da die Maschine auf einem technikbegeisterten Bauernhof bunt angemalt wurde, ist vom ursprünglichen Anstrich nichts mehr erhalten geblieben. Durch lange, ungeschützte Abstellzeit im Freien sind erhebliche Rostschäden an den Aufbauten eingetreten, aber alle Originalbleche sind - wenn auch zum Teil perforiert - noch erhalten. Der Motor sieht auf Grund des Schutzes durch die Verkleidung vergleichweise gut aus. Der wirkliche Zustand wird sich erst nach einer genauen Untersuchung zeigen. Auf den ersten Blick fehlt nur der Kraftstoffhahn am Tank, ein lösbares Problem.

 

Juni 2021

Nachdem die Achsen der RL2 Nr. 3391 in der "MALOWA" umgespurt und neu profiliert wurden, konnten sie nun wieder in die Lok eingebaut werden und diese ihr zweites Leben auf 600mm beginnen. Bei der Überarbeitung stellte sich übrigens heraus, dass die Räder aufgeschweißte Spurkränze aus Stahlringen hatten, man muss sich eben zu helfen wissen. Der Einbau der Achsen erfolgte echt "feldmäßig" an der Stelle, wo die Lok seit einigen Jahren gestanden hat. Danach konnte sie leicht mit dem Radlader zum nächsten Übergang gezogen und dort eingegleist werden. Danach ging es in die Werkstatt, wo der bereitstehende Austauschmotor vom O&K-Typ 112V2D erst einmal provisorisch montiert werden konnte. Er stammt aus einem Bagger und wurde 1961 gebaut. Solche Aggrate wurden von O&K auch direkt als Tauschmotoren für Loks wie die RL2 angeboten. Ein sehr ähnlicher Typ, der auf den gleichen Ursprung in Nordhausen zurückgeht, war ab Werk auch auf der Typenserie Ns2 von LKM montiert. Am Ende des Tages (in diesem Falle wörtlich zu nehmen) war schon zu erahnen, wie die Lok einmal aussehen wird.

Nach gut 15 Jahren freundlich geduldeter Abstellzeit unter fremdem Dach war es an der Zeit, zwei Loks sowie einige Getriebe und Motoren mit dem Rest der Sammlung zusammen zu führen. Für den Transport wurde auf Empfehlung von Eisenbahnfreunden die Firma Schwertransport Richter aus Dresden gewählt, die bereits auf einige Erfahrungen mit dem Transport schienengängigen Materials zurück blicken kann. Übrigens hatte diese Firma 1994 schon die RL1a Nr. 5699 befördert. Diesmal ging es um die Type M Nr. 3196 und die nummernlose BN15 aus Forberge. Dank des modernen Kranwagens und kompetenter Abwicklung gingen sowohl die Ver- als auch die Entladung reibungslos vonstatten.

In einem weiteren Transport konnte auch die RL2 Nr. 3391 aus ihrem thüringer Exil abgeholt werden. Dazu bot sich die gleiche Spedition mit dem gleichen Kran-LKW an, nur mit einem Nachläufer zur Aufnahme einiger Grubenhunte. Das sah schon nach einem kleinen Zug aus, nur auf Gummirädern. In der Lokhalle stehen nun zwei sehr unterschiedliche Schwestern nebeneinander.

 

Mai 2021

Die MD2 ist sehr gedrängt in ihrem Aufbau, was eine kleine, aber starke Lokomotive ergibt. Ungünstig ist dabei aber die Reparaturunfreundlichkeit und der hohe Aufwand bei allen Arbeiten an Fahrwerk und Bremse. Unterhalb des Rahmens ist einfach alles voll, auch wegen dort befestigter Gewichte. Wenn sich alle Teile in gepflegtem Zustand befinden, ist die Instandhaltung wohl möglich, aber bei einer Rekonstruktion wie hier ist das Ganze eine "Riesenfummelei". So war selbst der Neubau des Ölablassrohres für den Motor ohne Vorlage eine Herausforderung. Auch die Demontage und spätere Wiedermontage der Bremsenteile kam einem kräftezehrenden Puzzlespiel gleich, ebenso das Aufziehen der Ketten und ihr Spannen mit Hilfe von Beilagblechen an den Achslagern. Dabei wurde klar, warum sich die Achsen nur mit Hilfe eines Hydraulikzylinders auf ihren Führungen drücken lassen hatten: pro Lager war ein Blech zuviel eingelegt worden, man hatte wohl - aus Unkenntnis - einen Sitz ohne jedes Spiel angestrebt. Als die Eisenbleche auf Grund von Feuchtigkeit nur leichten Rostansatz zeigten, waren "Presspassungen" entstanden. Nachdem der Motor und seine Zurüstteile montiert waren, konnte ein erster Anschleppversuch unternommen werden und was Wunder, er sprang sofort an und klang genau so toll, wie die Beispiele des Slavia DR27 unter Youtube zeigen, nur eben ohne Schalldämpfer...

 

Januar 2021

Nach der Ankuft der Achsen der MD2 Nr. 12005 lag es nahe, diese mit der Lok zu "verheiraten". Das war Dank der durchdachten Konstruktion dieser Maschine weitaus einfacher als bei den RL1-Typen: dort ist es immer ein Geduldsspiel, die schweren Achsen in die richtige Position zu bringen, in der sie "einfädeln". Bei der MD2 wird die Position der Lager durch beigelegte Bleche fixiert. Da diese erst zum Schluss nach dem Spannen der Ketten eingeschoben werden, ist davor reichlich Spiel für die Achslager vorhanden. Nachteilig ist nur, dass die Bleche, wenn sie einmal zu rosten beginnen, die Lagergehäuse in den Führungen nahezu unlösbar einklemmen, ein Umstand, der den Ausbau der Achsen der "12005" sehr erschwerte. Da drei der vier Evolutfedern gebrochen waren, wurden alle nach historischem Vorbild in bewährter Qualität von den Federnwerken Bischoff in Sangerhausen neu produziert. Nach dem Absenken der Lok auf die neuen Federn und dem Einbau der Gewindebolzen, die die Führungen unten schließen, kann nun das Bremsgestänge montiert werden.
Die Bremse der RL1c Nr. 8216 musste noch von 750mm auf 600mm umgebaut werden. Dazu waren die völlig festgerosteten Bremsklötze beweglich zu machen, was nur, aber immerhin doch, mit roher Gewalt gelang. Außerdem mussten im Gestänge neue Bohrungen für 600mm ausgeführt werden, da dieses ausschließelich für 750mm ausgelegt und ein Umspuren durch Umstecken oder Umdrehen nicht vorbereitet war wie bei anderen Loktypen. Eine Bremsprobe nach dem "roll out" aus der Werkstatt bestätigte die einwandfreie Funktion.

 

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